Keilschrift – Entwicklung

  • Die Entwicklung der Keilschrift konnte über Abschriften auf jeweils einer Tontafel, die Tempelschüler bei ihren Lehrern machten, nachvollzogen werden.
  • Anfänglich handelte es sich bei den verwendeten Zeichen um Piktogramme, um vereinfachte bildhafte Darstellungen eines Gegenstandes oder Wesens.
  • In der Folge wurden mehrere dieser Zeichen miteinander verbunden, um einen komplexeren Gedankengang zu formulieren, die Geburtsstunde von Ideogrammen. Die Form der Keilschriftzeichen wurde schon sehr früh in Registern festgelegt.
  • Im nächsten Entwicklungsschritt wurde nur noch eine Bedeutung mit einem Zeichen in Verbindung gebracht. Aus ursprünglich 1.500 Piktogrammen entwickelten sich so 600 Zeichen, die regelmäßig verwendet wurden.
  • Mit der Zeit bezogen sich die verwendeten Zeichen immer mehr auf die Lautwerte der Worte, die gesprochen wurden.
  • In Sumer wie auch im alten Ägypten entstand über lange Zeiträume hinweg eine Phonetisierung der Zeichen.

Keilschrift ca. 4000 v. Chr.

Man nimmt heute an, dass die Erfindung der Schrift mit der Buchführung im alten Mesopotamien ihren Anfang nahm.

  • Mesopotamien um 4.000 v.Chr., ein Gebiet zwischen Euphrat und Tigris gliederte sich in das Reich der Akkader im Norden und dem der Sumerer im Süden.
  • Hohlkugeln aus Ton („Bullen“) enthielten verschiedene tönerne Symbole, die zur Kontrolle des Inhalts auf der Außenseite in den Ton eingedrückt waren. Eine Änderung des Betrages war jetzt nur durch Zerschlagen der Tonhülle möglich.
  • Später ersetzten Zeichnungen der Symbole diese tönernen Calculi und deren Abdrücke
  • Tontafeln stellen das älteste dauerhafte Medium in der Kulturgeschichte dar, das die Fixierung sowohl von Bild- als auch Schriftaufzeichnungen im Alltag ermöglichte.
  • Die frühesten auf Tontafeln fixierten Texte in Keilschrift halten Eintragungen aus dem Steuer- und Rechnungswesen fest.
  • Später kam diplomatische Korrespondenz, Liturgie und Dichtung hinzu.
  • Ca. 3800 v. Chr. wurde sogar eine Karte von Nord-Mesopotamien in die sogenannte Tontafel von Nuzi (auch Ga-Sur), dem heutigen Jorgan Tepe im Irak, geritzt.